LEBENSSTIL UND KREATIVITÄT
Spielen
Aus den Ressourcen der eigenen Vergangenheit schöpfen: Die Wiederentdeckung des Spiels als kreative Inspiration
„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt”, wusste schon Friedrich Schiller. Am augenscheinlichsten ist die Bedeutung des Spielens für die Persönlichkeitsentwicklung bei Kindern. Der einflussreiche englische Kinderarzt und Psychoanalytiker Donald W. Winnicott beobachtete, dass für kleine Kinder die unscheinbarsten Spielzeuge oft den allergrößten Wert haben. Sie eignen sich diese Gegenstände mit ihrer Phantasie kreativ an, verleihen ihnen Sinn und ein Eigenleben. Durch die moderne Entwicklungspsychologie werden Winnicotts Beobachtungen bestätigt: Fast alle Kinder besitzen die Fähigkeit, ein totes Objekt mit Leben zu füllen, sie verfügen über eine primäre Kreativität. Diese ist für sie von elementarer Bedeutung.
Das „innere Kind“
Der Vorstellung vom „inneren Kind“ zufolge sind frühere Phasen unserer Entwicklung niemals abgeschlossen. Der Säugling, das Kind, der Jugendliche, die wir einmal waren, leben in uns weiter. Aus diesen alten Schichten unserer Persönlichkeit entstammt ein grosser Teil unserer Kreativität. In unseren Workshops finden wir zurück zur Originalität, Energie und Spielfreude unseres "inneren Kindes" und erschließen uns so neue Quellen der Kreativität.
Kreative Beziehungskunst/Partnerschaft
In einer Zeit, in der Scheidungsraten auch mal die 50-Prozent-Hürde sprengen, stellt sich die Frage, weshalb so viele Partnerschaften scheitern. Viele Paartherapeuten sehen die Ursache darin, dass Paare das gemeinsame Leben nicht als kreative Aufgabe annehmen und gestalten können. Es ist ein Irrglaube, anzunehmen, dass Liebende sich einfach „finden“. Nach der ersten Verliebtheit beginnen beide Partner, ihre Beziehung – oft unbewusst – zu gestalten. Das gemeinsame Glück fällt ihnen nicht einfach in den Schoß. Sie erschaffen es täglich aufs Neue.
Glückliche Paare stellen sich der Herausforderung, ihre Beziehung stetig weiterzuentwickeln. In einem nie abgeschlossenen kreativen Prozess lernen sie das jeweils ganz Andere und Fremde in ihrem Partner kennen. Während das Bedürfnis, den Partner zu kontrollieren, eine Beziehung ruinieren kann, wirkt die Freude an den unverständlichen, auch irrationalen Seiten des Anderen belebend. Die Fähigkeit, gegenseitige Gefühle und Phantasien als kreatives Spiel zu geniessen, trägt wesentlich zu einer glücklichen Partnerschaft bei - hier steckt das künstlerische Moment einer gelungenen Beziehung.
Tanzen
"Das Ziel der Rhythmen liegt darin, zur Essenz von sich selbst zu erwachen und dabei die Intuition und die Vorstellungskraft ebenso auszudehnen wie den Körper. Die Rhythmen sind formlose Form; sie erweitern das Vokabular unserer körperlichen und emotionalen Ausdrucksmöglichkeiten und führen uns zu verloren geglaubten Bereichen unsere Psyche. Sie fördern intuitive Intelligenz und künstlerische Sensibilität." Gabrielle Roth
Der Fokus liegt auf der authentischen Bewegung, die aus dem Augenblick entsteht und Ausdruck des Ist-Zustandes des "Tanzenden" ist.
- Wo bin ich gerade?
- Was spüre ich?
- Was fühle ich?
- Was bewegt mich?
- Wo will ich hin?
- Was entdecke ich?
- Was dehne ich aus?
- Wie geht es mir?
Um in einen Fluss der authentischen Bewegung zu gelangen, bedarf es einer grossen Aufmerksamkeit für den Körper und seiner Impulse. Oft hängen wir jedoch bei unseren Gedanken, bei Beschäftigung mit Vergangenem, Bewertungen, Urteilen und allem anderem, was nichts mit unserer aktuellen Situation und unserem Ist-Zustand zu tun hat, und der Körper agiert dabei in einem unbewussten Auto-Pilot Modus.
Die Aufmerksamkeit zu trainieren ist ein Aspekt des Tanzen. Trainieren wir unsere Aufmerksamkeit, sind wir authentisch, und schaffen ein grösseres Bewusstsein für unseren Körper.
"The fastest way to still your mind is to move your body."
Gabrielle Roth
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